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Freiwilliges Handwerksjahr

Das Freiwillige Handwerksjahr (FHJ) ist ein Angebot zur Berufsorientierung für Ausbildungsinteressierte. Sie lernen während eines Jahres vier Ausbildungsberufe während je dreimonatiger Praktika kennen. Für Ausbildungsbetriebe ist das Angebot die ideale Gelegenheit, angehende Azubis für ihren Betrieb zu gewinnen.

Petra Gaede Fachberaterin für das Freiwillige Handwerksjahr (FHJ) Telefon 0431 666563-815 pgaede@hwk-luebeck.de

Über das Freiwillige Handwerksjahr

Das FHJ bietet Teilnehmenden die Möglichkeit, nacheinander vier Praktika zu absolvieren und währenddessen mindestens vier unterschiedliche Ausbildungsberufe zu entdecken. Während der jeweils dreimonatigen Praktika sammeln sie praktische Erfahrungen und lernen betriebliche Abläufe kennen. Statt blind zu raten, welcher Beruf der richtige sein könnte, können sich Jugendliche und Studienzweifler während des FHJ ausprobieren. Sie können herausfinden, wo ihre beruflichen Talente und Stärken liegen. Darauf aufbauend treffen sie eine fundierte Entscheidung für ihre Zukunft – vielleicht in Ihrem Betrieb?

Andrea Scheffler Referentin für Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit und für das „Freiwillige Handwerksjahr“ (FHJ), Kampagnenbeauftragte Telefon 0451 1506-181 Telefax 0451 1506-180 ascheffler@hwk-luebeck.de

Infos für Jugendliche

Hintergrund zum FHJ

Laut Berufsbildungsbericht liegt die Lösungsquote von Ausbildungsverträgen aktuell bei 26,7 Prozent. Meist hapert es an der praktischen Erfahrung: Wie sollen sich Schulabgängerinnen und Schulabgänger von der Schulbank aus vorstellen, wie ein Ausbildungsberuf aussieht, ob sie genügend Talent mitbringen und ihnen die Tätigkeit Freude macht? Oft schwanken Jugendliche auch zwischen zwei oder mehreren Berufen. Besonders Abiturienten wünschen sich laut einer aktuellen Studie mehr Orientierung und praktische Erfahrungen. Das Freiwillige Handwerksjahr schließt diese Lücke. Wir möchten, dass Ausbildungsbetriebe und Ausbildungsinteressierte vor Ausbildungsbeginn testen können, ob sie zueinanderpassen und der Beruf der richtige ist. So gelingt ein erfolgreicher Ausbildungsstart.

Vorteile für Betriebe

  • Idealerweise haben Sie nach drei Monaten einen Azubi gewonnen!
  • Die Handwerkskammer übernimmt Ansprache und Werbung für das FHJ
  • Potenzielle Kandidaten kommen direkt auf Sie zu
  • Unterstützt bei allen rechtlichen Fragen (z.B. Praktikumsvertrag oder Versicherungen)
  • Unterstützung beim Übergang vom FHJ in die Ausbildung
  • Ihr zukünftiger Azubi weiß, dass er bei Ihnen genau richtig ist

Mitmachen und Abläufe

1. Schritt: Melden Sie sich im Onlinepool an

  • Tragen Sie Ihren Betrieb in unseren FHJ-Pool ein. Bei Fragen schreiben Sie uns gerne eine E-Mail.
  • Tragen Sie sich in unsere Lehrstellenbörse ein: Schreiben Sie in das Freitextfeld, dass Sie ein Freiwilliges Handwerksjahr (FHJ) anbieten (gerne beide Begriffe verwenden).
     

2. Schritt: Vorbereitung durch Jugendliche und Studienzweifler

  • Interessenten recherchieren ihre Wunschberufe und potenzielle Betriebe in ihrer Region
  • Interessenten melden sich bei der Handwerkskammer mit Bewerbungsunterlagen und Wunschzeitraum zum FHJ an
  • Die Handwerkskammer klärt in einem Beratungsgespräch alle offenen Punkte mit den Interessenten
     

3. Schritt: Kontaktaufnahme

  • Bewerbende oder die Handwerkskammer kommen auf Sie zu
  • Kennenlerngespräch zwischen Betrieb und Bewerbendem
  • Betrieb und Bewerbende schließen einen Praktikumsvertrag
  • Betriebe erstellen einen Praktikumsplan
  • Mustervorlagen senden wir Ihnen gerne zu (Praktikumsplan und -vertrag)
     

4. Vom FHJ in die Ausbildung

  • Erfolgreicher Start ins FHJ-Praktikum
  • Wenn alles passt: Abschluss eines Ausbildungsvertrages

Interesse bekunden

Rahmenbedingungen: Aufwandsentschädigung, Versicherung & Co.

Aufwandsentschädigung

Bei den vermittelten Praktika handelt es sich um freiwillige Berufsorientierungspraktika. Da der FHJler zudem nicht länger als drei Monate in einem Betrieb arbeitet, greift der Mindestlohn nicht. Als Aufwandsentschädigung, zum Beispiel auch für Fahrtkosten, erhalten die FHJler 450 Euro monatlich von den Betrieben. Dieser Betrag bezieht sich auf ein Vollzeit-FHJ und ist steuer- und sozialabgabenfrei. Dies macht das FHJ besonders attraktiv für junge Menschen.

Versicherungen

Die Teilnehmenden sind während der jeweiligen Praktika familienversichert und benötigen eine private Haftpflichtversicherung. Der Betrieb meldet die FHJler bei seiner Berufsgenossenschaft und versichert somit den Praktikant bzw. die Praktikantin.

Kosten

Die Vermittlung und die Teilnahme am Projekt ist für Betriebe kostenfrei, da es ein gefördertes Projekt vom Schleswig-Holsteinisches Institut für Berufliche Bildung (SHIBB) ist. Die Betriebe zahlen lediglich die Aufwandsentschädigung von 450 Euro pro Monat für den FHJler (in Vollzeit).

Arbeitszeiten

Für Jugendliche unter 18 Jahren greift das Jugendarbeitsschutzgesetz. Demnach dürfen die Jugendlichen im FHJ maximal acht Stunden am Tag bzw. 40 Stunden in der Woche arbeiten.

Das Projekt „Freiwilliges Handwerksjahr“ wird gefördert durch das Schleswig-Holsteinisches Institut für Berufliche Bildung (SHIBB)