Foto: Hwk Lübeck

Werkstatttag für geflüchtete Schüler in Lübeck

Lübeck, 17. Juni 2022 – Praxisnahe Berufsorientierung ist endlich wieder möglich. In Lübeck konnten sechs junge Geflüchtete einen Tag Werkstattluft schnuppern und das Tischlerhandwerk kennen lernen. 

Organisiert wurde das Angebot von Ariane Brauns und Stefan Kloth, der Kreisfachberaterin für berufliche Orientierung der Hansestadt Lübeck und dem Fachberater der Handwerkskammer Lübeck für das Programm „Regionale Partnerschaft Schule-Betrieb“.

Welche Ausbildung ist die richtige für mich? Welcher Berufsweg bietet die besten Perspektiven? Die Entscheidung darüber, was nach der Schule folgen soll, fällt vielen Schulabgängerinnen und Schulabgängern nicht leicht. Praxisnahe Angebote zur Berufsorientierung helfen hier und zeigen jungen Menschen die vielen Möglichkeiten, die eine duale Ausbildung bietet. Jetzt hat die Handwerkskammer Lübeck in Kooperation mit weiteren Partnern ein Angebot speziell für Jugendliche mit Fluchthintergrund umgesetzt. Sechs Jugendliche von der Schule an der Wakenitz in Lübeck konnten einen Tag lang im Fuchsbau, einer offenen Mietwerkstatt, unter fachkundiger Anleitung von Tischlerin Lena Albrecht sägen, schleifen und schrauben – und dabei hautnah erleben, wie sich der Tischlerberuf anfühlt.

Für Artem Kubiak aus der Ukraine, der seit März 2022 in Lübeck ist, hat sich das Angebot gelohnt. „Ich interessiere mich für einen technischen Beruf und wollte mich hier gerne einmal ausprobieren“, erzählt er. Gemeinsam mit den anderen Teilnehmern hat er Frühstücksbrettchen hergestellt und dabei die meisten Arbeitsschritte selbst ausgeführt.

Lena Albrecht, Gründerin des Fuchsbaus, ist überzeugt, dass praktische Erfahrungen Lust auf einen Ausbildungsberuf vermitteln können. „So kann der Bezug zum Handwerk ganz praktisch hergestellt werden.“ Sie hofft, über solche und ähnliche Angebote, Nachwuchs für das Handwerk zu begeistern.

Auch Stefan Kloth vom Programm „Regionale Partnerschaft Schule-Betrieb“ ist sich sicher, dass schon einzelne Praxistage bei der Berufsorientierung sehr viel bringen. „So ein Angebot ist wichtig, damit junge Menschen Handwerk erleben können. Nichts zahlt sich bei der Suche nach der richtigen Ausbildung so sehr aus, wie echte Einblicke in Berufe, also Praxistage oder Praktika.“ Junge Geflüchtete bei der Zukunftsplanung zu unterstützen sei für das Handwerk ein großes Anliegen. „Die duale Ausbildung bietet ihnen eine große Chance, ihre praktischen und theoretischen Fähigkeiten einzubringen und sich so eine Perspektive aufzubauen. Und wir brauchen alle junge Menschen mit Lust und Interesse am Handwerk, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.“  

Finanziell gefördert wird der Werkstatttag durch die „Michael-Haukohl-Stiftung“.


Das Projekt „Regionale Partnerschaft Schule-Betrieb“
Das Gemeinschaftsprojekt „Regionale Partnerschaft Schule-Betrieb“ der Handwerkskammer Schleswig-Holstein und der IHK Schleswig-Holstein ist Teil der „Fachkräfte Initiative Schleswig-Holstein“ und wird vom Wirtschaftsministerium gefördert. Unternehmen und deren Arbeitswelt für Schüler und Schülerinnen emotional erlebbar machen – dieses Ziel hat sich die Regionale Partnerschaft Schule-Betrieb auf die Fahnen geschrieben. Es dient der Intensivierung von Kontakten zwischen Schulen und Betrieben und trägt zur Verbesserung der Berufswahlkompetenz und der Ausbildungsfähigkeit der Schulabgänger bei. Langfristig und nachhaltig soll die duale Ausbildung gefördert und dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. 

Kontakt

Anja Schomakers Abteilungsleiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Telefon 0451 1506-191 Telefax 0451 1506-180 aschomakers@hwk-luebeck.de

Andrea Scheffler Referentin für Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit und für das „Freiwillige Handwerksjahr“ (FHJ), Kampagnenbeauftragte Telefon 0451 1506-181 Telefax 0451 1506-180 ascheffler@hwk-luebeck.de