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Ausbildungsbilanz 2024 Schleswig-Holstein

Kiel / Hohenwestedt, 5. November 2024, Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord kennt den Ausbildungsmarkt im Flächenland Schleswig-Holstein (SH) sehr gut, beglückwünscht die jungen Erwachsenen zunächst zum Ausbildungsstart: „Sie haben alles richtig gemacht, weil Sie sich bewusst für  diese anspruchsvolle und spannende Berufsausbildung entschieden haben."

Ihre Berufsausbildung zum / zur Zerspanungs- oder Konstruktionsmechaniker/in* begannen sie am 01. September bei der LESER GmbH & Co. KG in Hohenwestedt. Sieben junge Erwachsene haben damit ihren qualifizierten Berufseinstieg gefunden. Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord kennt den Ausbildungsmarkt im Flächenland Schleswig-Holstein (SH) sehr gut, beglückwünscht die jungen Erwachsenen zunächst zum Ausbildungsstart: „Sie haben alles richtig gemacht, weil Sie sich bewusst für diese anspruchsvolle und spannende Berufsausbildung entschieden haben. Zeichnungen lesen, CNC-Maschinen einrichten, programmieren und bedienen. Sie lernen, wie aus Metallrohlingen spezielle Werkstücke für Sicherheitsventile entstehen, die weltweit gebraucht werden.“ 

Für den Ausbildungsmarktexperten Biercher eine perfekte Beschreibung und Bewertung zum aktuellen Ausbildungsgeschehen in Schleswig-Holstein. Mit Blick auf die Ergebnisse (siehe Tabelle) fasst er zusammen: „Das Interesse junger Menschen an einer persönlichen Berufsberatung und damit -ausbildung ist in diesem Jahr deutlich angestiegen.“ Gleichzeitig weiß Biercher um die hohe branchenübergreifende Ausbildungsbereitschaft in der Industrie, im Handwerk, im Handel, den öffentlichen Verwaltungen, im Gesundheitswesen und anderen Wirtschaftsbereichen: „Ausbildungsbetriebe wollen, müssen und werden auch zukünftig alles unternehmen, um jungen Leuten einen qualifizierten Berufseinstieg zu ermöglichen. Daher bin ich auch optimistisch, dass in diesem Jahr die Summe aller abgeschlossenen Ausbildungsverträge in Schleswig-Holstein über dem Niveau (17.700) des vergangenen Jahres liegt.“ 

Franziska Leupelt, Präsidentin der IHK Flensburg und Vizepräsidentin der IHK Schleswig-Holstein betonte die aktuellen Herausforderungen in der dualen Ausbildung: „Trotz stabiler Ausbildungsverhältnisse in den IHK-Berufen mit rund 9.000 Verträgen pro Jahr müssen wir uns angesichts der wachsenden Fachkräftelücke stärker engagieren. Die aktuelle IHK Ausbildungsumfrage zeigt: Fast jedes zweite Unternehmen konnte nicht alle Ausbildungsplätze besetzen. Die Berufsorientierung muss daher intensiviert werden, um mehr junge Menschen für eine duale Ausbildung zu gewinnen. Besonders gefragt sind Fachkräfte mit einer beruflichen Ausbildung, nicht Akademikerinnen und Akademiker. Projekte wie die Regionalen Partnerschaften Schule-Betrieb, unsere Ausbildungsbotschafter und die IHK Kampagne #könnenlernen bieten Unterstützung und schaffen neue Perspektiven.“ 

Präsident der Handwerkskammer Lübeck sowie Präsident der Handwerkskammer Schleswig-Holstein, Ralf Stamer, freut sich über das gestiegene Interesse junger Leute an einer Berufsausbildung im Handwerk: „Die Ausbildungsbilanz 2024 des Handwerks zeigt eindrucksvoll, dass das Handwerk verstärkt auf die Ausbildung junger Menschen setzt. Und die Kammern sind dabei mit zahlreichen Unterstützungsmaßnahmen sehr erfolgreich. 6400 neu eingereichte Ausbildungsverträge zeigen eindrucksvoll, wie wichtig qualifizierte Fachkräfte für das Handwerk sind. Sie zeigen aber auch, welche Bedeutung das Hand-werk für Schleswig-Holstein hat. Es ist entscheidend, junge Talente zu fördern und ihnen die Vielfalt und Chancen der „Wirtschaftsmacht von nebenan“ nahezubringen. Dadurch gestalten wir die Zukunft unserer Betriebe und sichern Arbeitsplätze.“ 

LESER GmbH& Co.KG ist ein Familien- und Traditionsunternehmen mit 200jähriger Firmengeschichte das mehr als 1.200 Mitarbeiter weltweit beschäftigt und jährlich 150.000 Sicherheitsventile für den Weltmarkt produziert. „Der größte Erfolgsfaktor sind dabei qualifizierte und motivierte Mitarbeitende, die LESER auch gerne selbst ausbildet.“, so die Personalleiterin Imke Gustavsson: „Über alle Lehrjahre hinweg bilden wir derzeit in Hohenwestedt 25 Auszubildende aus, 21 junge Männer und 4 junge Frauen. Nach bestandener Prüfung nennen sie sich Zerspanungsmechaniker/in, Industriemechaniker/in -oder Fachkraft Metalltechnik und werden in der Regel direkt übernommen und in der Produktion eingesetzt. Als expandierendes Unternehmen besetzen wir nach Möglichkeit jährlich ca. zehn Ausbildungsstellen in Hohenwestedt, die wir i.d.R. mit Bewerbern aus der Region besetzen können. Hilfreich ist hierbei unser Bekanntheitsgrad in der Umgebung und die Tatsache, dass unsere Mitarbeitenden uns gerne als Ausbildungsbetrieb empfehlen. In der Firmenzentrale in Hamburg werden zudem Industriekaufleute und Fachkräfte für Informatik ausgebildet sowie über zwei Duale Studiengänge (Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen) insgesamt 25 Studierende qualifiziert. Die Investition in unsere Nachwuchskräfte ist für uns eine Investition in die Zukunft des Unternehmens und in unsere Standorte.“ schließt Imke Gustavsson. 

Auf der diesjährigen Ausbildungsbilanz der Regionaldirektion Nord mit der Handwerkskammer, der Industrie und Handelskammer sowie der LESER GmbH positionieren sich die Akteure klar für den Weg der betrieblichen Ausbildung. Markus Biercher, Franziska Leupelt, Ralf Stamer und Imke Gustavsson: 
„Für uns gibt es drei Botschaften, die von zentraler Bedeutung sind: 

  • 1. Die Ausbildungsangebote für junge Menschen in Schleswig-Holstein müssen auf einem hohen Niveau gehalten werden. Trotz der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen muss der Ausbildung bei der Nachwuchsgewinnung höchste Priorität eingeräumt werden.
  • 2. Das Arbeits- und Fachkräftepotential in den Betrieben wird in den nächsten sieben Jahren aufgrund des demografischen Wandels um über 120.000 Arbeitskräfte sinken. Daher müssen wir jedem und jeder Schüler*in einen qualifizierten Berufseinstieg bieten, um diese Lücke auszufüllen. Dies beinhaltet auch konkrete Angebote an Geflüchtete, die in den vergangenen Jahren zu uns gekommen sind.
  • 3. Attraktive, anspruchsvolle und gut bezahlte Ausbildungsangebote stehen nicht nur Abiturient*innen zur Verfügung und fordern diese positiv heraus. Auch für Schüler*innen mit dem ersten oder mittleren Schulabschluss gibt es richtig spannende Ausbildungsmöglichkeiten. Wer mit 15 oder 16 Jahren beruflich einsteigen und sein erstes Gehalt verdienen möchte, hat in Schleswig-Holstein beste Möglichkeiten.

Mit unseren Aussagen richten wir uns gleichermaßen an junge Leute und die Ausbildungsbetriebe, aber auch an Eltern, Schulen und alle Bildungsexperten, um die vielen Vorteile einer betrieblichen Berufsausbildung deutlich zu machen.“ Abschließend weist Markus Bircher auf die 9.400 freien Ausbildungsstellen hin, die bereits für das Ausbildungsjahr 2025 gemeldet sind: „Damit stehen schon heute attraktive Ausbildungsangebote für jeden Schulabschluss zur Verfügung. Schülerinnen und Schüler ich besonders die Woche der Beruflichen Bildung Schleswig-Holstein, die vom 25. November bis 01. Dezember stattfindet. Eine aktive Woche mit vielen Angeboten zur Beruflichen Orientierung und erfolgreichen Ausbildungssuche.“

Institution20242023Veränderungen 2023-2024
Agenturen für Arbeit Schleswig-Holstein   
Ausbildungsstellen zur Vermittlung gemeldet17.56919.954-2.385 (-12,0 %)
- davon nicht besetzt3.2602.865+395 (+13,8 %)
gemeldete Bewerberinnen / Bewerber14.78013.123+1.657 (12,6 %)
davon waren am 30.09. noch ohne Lehrstellen1.7312.032-301 (-14,8 %)
gemeldete Ausbildungsstellen für das Folgejahr9.4008900+500 (+5,6%)
Industrie- und Handelskammer   
abgeschlossene Ausbildungsverträge, Stand Oktober9.319.112-81 (-0,9 %)
Handwerkskammer   
abgeschlossene Ausbildungsverträge, Stand 29. Oktober6.4366.386+50 (0,8 %)