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Teilnahme an der ÜLU
Auf dieser Seite erhalten Betriebe und Auszubildende Informationen über den Ablauf der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU): Wie erfolgt die Anmeldung zur ÜLU? Wo findet die ÜLU statt? Ist die Teilnahme Pflicht? Und was lernen Auszubildende eigentlich in der ÜLU?
Katrin Heymann Sekretärin, Geschäftsführung Telefon 0451 1506-244 kheymann@hwk-luebeck.de
Was lernen Auszubildende in der ÜLU?
Die erfahrenen und speziell geschulten ÜLU-Ausbilder vermitteln in den Kursen Fertigkeiten und Kenntnisse, die laut Ausbildungsrahmenplan zu einem Beruf gehören, in vielen handwerklichen Betrieben aber nicht vollständig abgedeckt werden können. Die Jugendlichen werden sowohl in berufsspezifischen als auch fachübergreifenden, allgemeinen Bereichen (wie Arbeitssicherheit und Unfallverhütung) auf den neuesten Kenntnisstand gebracht. In den Grundstufenkursen üben die Lehrlinge am Beispiel von einfachen Kundenaufträgen Arbeitsabläufe zu organisieren, Arbeitsaufträge fachgerecht auszuführen und am Ende auch zu kontrollieren und zu beurteilen. In den Fachstufenkursen geht es dann um die sichere Handhabung von anspruchsvollen Kundenaufträgen unter Anwendung von "Hightech" und Spezialtechniken.
Das breitgefächerte Kursangebot für die ÜLU wird durch das Heinz-Piest-Institut (HPI) bundeseinheitlich konzipiert. In Zusammenarbeit mit den jeweiligen Fachverbänden erarbeitet das HPI die Inhalte und Dauer der ÜLU. Daraus entstehen je Ausbildungsberuf unterschiedliche Unterweisungspläne. Sie legen alle Kursinhalte fest und stellen so auch in der ÜLU das hohe Ausbildungsniveau bundesweit sicher.
Wenn Sie wissen möchten, welche Fähigkeiten in der ÜLU in einem bestimmten Ausbildungsberuf erlernt werden, können Sie die entsprechenden Unterweisungspläne samt Ausbildungsinhalten auf der Internetseite des HPI einsehen und herunterladen.
Ist die Teilnahme an der ÜLU Pflicht?
Es gibt sowohl Pflicht- als auch freiwillige Lehrgänge, zu denen die Auzszubildenden über den Betrieb von den Bildungsstätten eingeladen werden. Der Besuch von Pflichtlehrgängen gehört zu den Voraussetzungen für die Anerkennung einer ordnungsgemäßen Ausbildungszeit. Für die Teilnahme an Pflichtlehrgängen muss der Ausbildungsbetrieb seine Lehrlinge freistellen. Für die Teilnahme an Pflichtlehrgängen muss der Ausbildungsbetrieb seine Lehrlinge freistellen. Näheres hierzu regelt die Ausbildungsvorschrift für die überbetriebliche Ausbildung von Handwerkslehrlingen im Bezirk der Handwerkskammer Lübeck in der jeweils gültigen Fassung.
Wie erfolgt die Anmeldung zur ÜLU?
Ausbildende Betriebe erhalten spätestens vier Wochen vor Beginn eines ÜLU-Lehrgangs eine Einladung für ihre Auszubildenden. Mit Erhalt der Einladung gilt Ihr Lehrling als angemeldet. Sollte Ihr Lehrling verhindert sein (Krankheit), so ist dies rechtzeitig vor Lehrgangsbeginn mitzuteilen. Kostenfreie Absagen sind nur bis max. 7 Tage vor Lehrgangsstart möglich. Für Erkrankungen, die zu einer kurzfristigeren Absage führen, wird ein Nachweis benötigt, damit für Sie keine Kosten entstehen. In der Einladung finden Betriebe weitere Informationen zu Lehrgangsdauer, Lehrgangsort, und ggf. Übernachtungsmöglichkeiten, für Teilnehmer die nicht täglich zum Lehrgang anreisen wollen oder können. In der Einladungsmail finden sich auch weitere wichtige Informationen, zum Beispiel über erforderliche Arbeitskleidung.
Wo findet die ÜLU statt?
Die ÜLU wird überwiegend in Bildungsstätten des Handwerks durchgeführt. Diese werden von Kammern, Innungen, Kreishandwerkerschaften oder Fachverbänden getragen und bilden damit die verlängerte Werkbank der Ausbildungsbetriebe. Zur Handwerkskammer Lübeck gehören vier Bildungsstätten an den Standorten Elmshorn, Kiel, Lübeck und Travemünde.
In diesen Berufsbildungsstätten können Lehrlinge in sehr gut ausgestatteten Werkstätten und Theorieräumen die Fertigkeiten und Fachkenntnisse ihres Ausbildungsberufes erwerben bzw. vertiefen. Sie werden dabei von hervorragend geschulten Ausbilderinnen und Ausbildern intensiv trainiert. Regelmäßige Fortbildungen und herstellerbezogene Produktschulungen halten die Lehrmeister stets auf dem Laufenden. Die ÜLU findet in Kleingruppen statt, um eine optimale Lehrsituation sicherzustellen.
Allerdings werden nicht alle Lehrlinge in den Berufsbildungsstätten unterwiesen. Andere Träger wie zum Beispiel Innungen verfügen auch über eigene Lehrorte. Zudem kann die ÜLU aus Kostengründen nicht für jeden Ausbildungsberuf in jeder Region angeboten werden. Der Standort der ÜLU-Unterweisung wird den Betrieben vor Lehrgangsstart mitgeteilt.
Wann findet die ÜLU statt und wie lange dauert sie?
Zeitpunkt, Organisation und Dauer der ÜLU-Lehrgänge sind von Ausbildungsberuf zu Ausbildungsberuf unterschiedlich. Lehrgänge können zum Beispiel als Wochenblockunterricht oder an einzelnen Tagen stattfinden. Darüber entscheiden die Bildungsträger unter Berücksichtigung vieler unterschiedlicher Faktoren – etwa in Abstimmung mit den Berufsschulen oder mit Blick auf das Einzugsgebiet der Teilnehmer.
Auch die Gesamtdauer und Anzahl der ÜLU-Lehrgänge hängt maßgeblich von den Anforderungen an den jeweiligen Ausbildungsberuf ab. Die Entscheidung über die erforderliche Dauer der ÜLU in einem bestimmten Ausbildungsberuf trifft das Heinz-Piest-Institut zusammen mit den jeweiligen Fachverbänden.
Welche Kosten entstehen für Betriebe und Azubis?
Lehrgangsgebühren für Betriebe
Die ÜLU wird zu einem großen Anteil über Zuschüsse von Bund und Ländern sowie aus dem Europäischen Sozialfonds gefördert. Es verbleibt jedoch ein Eigenanteil für die ausbildenden Betriebe: Die Höhe der Lehrgangsgebühren findet sich in der „Gebührenregelung zur Ausbildungsvorschrift für die überbetriebliche Ausbildung von Handwerkslehrlingen im Bezirk der Handwerkskammer Lübeck“.
Fahrtkosten
Seit 2021 gibt es das BonusTicket für Azubis (HVV). Mit diesem Ticket können Auszubildende vergünstigt im HVV-Gesamtnetz fahren. Voraussetzung ist ein Ausbildungsplatz in den Kreisen Pinneberg, Segeberg, Herzogtum Lauenburg oder Stormarn. Außerdem muss der Ausbildungsbetrieb einen Zuschuss gewähren.
Bei Anreise zur Berufsbildungsstätte Travemünde mit der Priwallfähre kann der Lehrling den Tarif „Schüler/in der Priwallschulen“ nutzen. Dazu sind der Personalausweis und die Einladung mitzuführen.
Unterbringung & Verpflegung – Zuschüsse vom Land beantragen
Während der ÜLU werden die Kosten für Unterbringung gefördert, es verbleibt jedoch ein Eigenanteil für den Betrieb. Die aktuellen Preise für die Unterbringung und Verpflegung können jeweils der aktuellen Gebührenregelung für die ÜLU entnommen werden.
Gebührenregelung zur ÜLU
Download pdf Gebührenregelung zur ÜLU (534,35 KB)